auf Burg und Kloster Oybin
die romantischen Ruinen von Burg, Kaiserhaus und Cölestinerkloster
auf dem Berg Oybin, das durch Kaiser Karl IV. im 14. Jahrhundert gestiftet wurde, Klosterkirche mit Aussichtsturm
Auf dem wohl bekanntesten Felsmassiv des Zittauer Gebirges, dem die Launen der Natur die Gestalt eines Bienenkorbes verliehen, erheben sich die romantischen Ruinen von Burg und Kloster Oybin.
Zunächst nur einfache Befestigung, wurde die Burg Anfang des 14. Jh. zu einer wehrhaften Anlage ausgebaut, die dem Schutz zweier über den Paß des Gebirges führenden Handelsstraßen dienen sollte. Das geschah unter Heinrich von Leipa, dem Marschall des Königs Johann von Böhmen, der ihm das Zittauer Land einschließlich dem Berg Oybin als Lehen übertragen hatte.
Nach verschiedenen politischen Händeln fiel die Burg 1346 wieder an die böhmische Krone und es war dann Johanns Sohn, Karl IV., später deutscher Kaiser, der mit dem Bau des Kaiserhauses und der Stiftung eines Klosters für den Orden der Cölestiner wesentliche Akzente setzte.
Die Klosterkirche, an der die berühmte Prager Dombauschule ihre Visitenkarte hinterließ, ist in ihrer Einzigartigkeit noch heute beredtes Beispiel dafür.
200 Jahre lang existierten nun Burg und Kloster neben- und miteinander. Eine Bewährungsprobe für dieses Zusammenleben mag die erfolgreiche Abwehr der Hussiten 1429 gewesen sein. Immerhin war ein Teil des Prager Domschatzes von St. Veit auf dem Oybin sicher verwahrt.
unteres Burgtor
Als in der 2. Hälfte des 15. Jh. wieder ruhigere Zeiten begannen, herrschte auf dem Oybin bis in den Anfang des 16. Jh. eine rege Bautätigkeit. Nichts jedoch konnte die Ideen der Reformation aufhalten.
In Reformation und Gegenreformation wurde dem Klosterleben ein Ende gesetzt.
Schließlich erwarb im Jahre 1574 die Stadt Zittau den Oybin einschließlich aller zugehörigen Ländereien.
1577 fiel die kaum noch benutzte Anlage einem Blitzschlag zum Opfer. Ein Felsabriß im Jahre 1681 zerstörte die vor der Kirche gelegenen Bauten, von deren Schönheit das „Bibliotheksfenster“ noch heute Zeugnis gibt.
Es war der Hofmaler Friedrich Augusts III., Alexander Thiele, der als erster den Oybin mit seinen von der Natur überwucherten Ruinen im 18. Jh. malte. Ihm folgten Adrian Zingg, Caspar David Friedrich (1810), Carl Gustav Carus (1820) und viele andere, die die Faszination des Oybin mit ihren künstlerischen Mitteln ausdrückten und ihn im 19. Jh. weithin bekannt machten.
Es waren auch die „namenlosen“ Bauleute und Helfer, die die Ruinen vom Schutt befreiten und Schritt für Schritt den Besuchern zugängig machten.
Die Anbindung per Postkutsche als Eilverbindung von Zittau (1830) und die Schmalspurbahn (1890) wurden zum Meilenstein touristischer Erschließung.Doch nicht nur die Maler, sondern auch Fotografen, Dichter und Sommerfrischler zog es immer wieder hierher.
Heute besuchen ca. 100.000 Gäste im Jahr Burg und Kloster Oybin und entdecken die Schönheit. Ob als Tagesbesucher, bei Führungen oder Abendveranstaltungen, immer wieder fasziniert der Oybin in seinem Zusammenspiel von Geschichte und Natur.